Die Rolle des Patrizier

Patrizier treten nur in Städten auf. Sie verfügen über immense Reichtümer; tatsächlich wird man durch ein bestimmtes Vermögen oder - mehr noch - durch eine große Menge Besitz zum Patrizier. Die eigentliche Macht dieser Leute ergibt sich jedoch aus einer vollkommen anderen Quelle: Ein jeder Patrizier hat ein Patronat für Bewohner seiner Stadt zu übernehmen - daher auch der Name. Diesen Menschen gegenüber hat der Patrizier verschiedene Ansprüche und verschiedene Pflichten. Bei der großen Volksabstimmung hat ein Patrizier genau so viele Stimmen, wie er Anhänger hat und wie ihn Leute innerhalb von Center Caputis wählen.

Nicht vergessen werden sollte, daß einige besonders vermögende Patrizier auch Dörfer besitzen oder zumindest verwalten.

An Pflichten hat ein Patrizier folgendes zu beachten:

Er muß für jeden, der es wünscht, ein Patronat übernehmen - es sei denn, er kann vor einem Richter der Hunde des Chaos beweisen, daß es triftige Gründe dagegen gibt. Für gewöhnlich beziehen sich Patronate auf Familien oder Betriebe.

Der Patrizier ist verpflichtet, die Steuern seiner Klienten einzutreiben. Falls einer seiner Anhänger nicht für die Steuern aufkommen kann, muß sein Patrizier das tun. Wie er sich dann schadlos hält, ist ihm überlassen.

Ein Patrizier muß für seine Klienten sorgen. Das bedeutet: Wenn einer seiner Betriebe in Schwierigkeiten kommt, muß er sich bemühen, diese aus dem Weg zu räumen. Das bedeutet jedoch auch, daß ein Patrizier als rechtlicher Beistand fungiert. Er muß seinen Klienten sowohl den Verteidiger als auch einen Anwalt besorgen. Viele Patrizier übernehmen diese Pflicht jedoch selbst oder nutzen einen clan-eigenen Anwalt.

Falls sich unter den Gütern des Patriziers ein Dorf befindet, muß er die Versorgung mit einem Richter gewährleisten. Einige Patrizier erledigen das selbst, andere bemühen ihre Kontakte zum Kult der Hunde des Chaos.

In manchen Städten gibt es noch weitere Auflagen: In Nitara zum Beispiel wird vom Patrizier verlangt, ein Team für das heilige Spiel zu stellen. In anderen muß er Beispielsweise die Stadtmauer mit reparieren, und wieder in anderen wird erwartet, daß er eine eigene Wachstreife aufstellt.

Sehr wichtig ist auch, daß Patrizier von Patronatsfremden um Hilfe gegen deren eigenen Patrizier gebeten werden können.

Als Ausgleich hat ein Patrizier auch gewisse Rechte: Er ist bei jeder vom Rat der Zwölf einberufenen Abstimmung stimmberechtigt.

Er bekommt nur einen gewissen Steuersatz vorgeschrieben - wenn er mehr eintreiben möchte, kann er das tun.

Er kann einen anderen Patrizier anklagen - etwa wegen Steuerwucherei.

Er kann nur von Patriziern, Gutsherrn oder Adeligen angezeigt und belangt werden. (Wiederum: Meist wegen Steuerwucherei...)

Er kann von jedem seiner Klienten pro Jahr einen Gefallen einfordern.

Er kann eine bewaffnete Truppe aus seinen Gefolgsleuten aufstellen - zusätzlich zu dem geschuldeten Gefallen.

2004-10-10