Mexikanischer Vampir

(VAMPYRUS MEXICONIS)
Aus der S.A.V.E.-Datenbank:
Der mexikanische Vampir gehört zu den Vampirarten, die nicht in der Lage zu sein scheinen, Magie zu wirken. Sie unterschieden sich vom Menschen vor allem durch ihre höhere Stärke. Zudem sind sie ausgesprochen zäh. Sie stellen einen großen Teil der Vampire in Amerika, doch angeblich wurden sie auch in Russland und Europa gesichtet.

S.A.V.E. sind sie in zweierlei Weise bekannt; einmal als normale Vampire, die durch die Gegend ziehen und Blut saugen (eine Bedrohung, die sich meistens recht schnell beseitigen läßt), und einmal als Gruppe, die von einem mächtigerem Vampir angeführt wird. Als solche geht die größte Gefahr von ihnen aus, gerade in Süd-Amerika gibt es ganze Landstriche, die von diesen Gruppen entvölkert wurden.

Der erste Bericht beschäftigt sich mit einer solchen Gruppe. Ihr Nest wurde von den SLAYERN aufgespürt und vernichtet. Der Anführer der SLAYER lehnte es ab, einen Bericht zu verfassen, aber einer seiner Mitarbeiter, CHARLEZ RAMIREZ, erklärte sich freundlicher Weise bereit dazu:

Tja, da waren wir also... Da unsere vier Kollegen und die beiden Techniker immer noch in Juta waren, mußten wir uns eben zu viert der Brut annehmen. Jack hatte einen Wagen mit Winde aufgetrieben,und so fuhren wir zu dem fraglichen Haus. Wir machten Streichholzziehen, und der Padre verlor; also mußte er draußen bleiben und die Winde bedienen.

In das Haus zu kommen war recht einfach. Der erste Vampir sprang uns an, direkt in Jacks Haken hinein. Er zappelte etwas, doch dann sprang die Winde an und zog ihn hinaus. Doch dann wurde es kitzlig; der nächste Vampir sprang mich an, und nur mit äußerster Anstrengung gelang es mir, ihn auf den Harpunenhaken zu bekommen. Als er auf dem Weg nach draußen war, krallte er sich an einer Tür fest. Ich trat so lange gegen seine Hand, bis sie abbrach. In diesem Moment attackierte mich einer dieser Bastarde von hinten, wohl mit einer Axt. Glücklicher Weise war Sex Machine auf Draht und stoppte das Biest mit seiner Peitsche. Als ich mich um wand, sah ich, daß es eine Frau war. Sie hatte sich nun an Sex Machine geklammert. Der hatte ihr zwar einen Pflock in den Kopf gedroschen, doch sie umklammerte ihn und versuchte ihren Vampirkuß

Offenbar hielt mein Freund nichts von der Zärtlichkeit dieser Schnepfe, denn er klappte seinen Schwanzrevolver aus und pumpte ihren Unterleib mit Blei voll. Schätze, zu Lebzeiten ist die Alte nicht so gefickt worden. Jedenfalls ließ sie los, und wir schossen so lange auf sie ein, bis sie sich nicht mehr rührte. Dann warfen wir den Körper nach draußen.

Das Spielchen ging noch eine Weile munter so weiter, bis wir am Ende einen Vampir trafen, der sein Gesicht zu einer Monstermaske verzog. Aus der Tatsache, daß die restlichen Vampire versuchten, ihn zu schützen, schlossen wir, es müsse sich um den Meister des Nestes, vermutlich einen SUNNYDALIS SUPERIOR, handeln. Sex Machine und ich hielten die anderen Vampire fern, während Jack den Bastard pfählte. Danach war es ein Leichtes, den demoralisierten Rest zu beseitigen.

Bei den anderen Unterlagen dazu handelt es sich um drei Tagebucheinträge. Das Buch gehört einer gewissen MONICA CELLWICK. Sie wurde offenbar eines Abends Zeu-
ge, wie der Vampir eine Freundin von ihr abschleppte und wäre am darauffolgenden Abend fast selbst ein Opfer geworden. Aus Angst lief sie (mit dem Tagebuch) von zu Hause weg und rannte einem S.A.V.E.-Team über den Weg. Selbiges eliminierte den Vampir.

Freitag, 4. Februar 2000
Liebes Tagebuch. Heute ist etwas eigenartiges geschehen. Im Fuggus, der Disco, die wir immer besuchen, hat Katja so nen Typen aufgegabelt. Er war muskulöß, hatte dunkle Haare und sehr sonnengebräunte Haut. Er wirkte wie Anfang 40, daher wunderte es mich, daß er sich für eine 16jährige interessierte. Doch schon nach kurzer Zeit küßte er ihren Nacken ab. Und ihr schien es zu gefallen, und daß, obwohl sie doch immer sagt, wie eklig sie so was und alte Säcke überhaupt findet. Und am Ende zog sie mit ihm ab, ohne sich um uns andere zu kümmern. Und Frank war darüber so besorgt daß ich im Laufe des restlichen Abends kein Wort mehr mit ihm reden konnte. Na ja, morgen werde ich sie mir mal vornehmen; sie soll sich gefälligst dafür entschuldigen!!!

Samstag, 5. Februar 2000
Liebes Tagebuch. Ich weiß nicht, was alles passiert ist, und was ich jetzt tun soll. Gegen Mittag fand man Katjas Leiche in einem Müllcontainer unweit der Disco. Ich war völlig fertig. natürlich erzählte ich den Bullen von Katja Bekannten. Abends traf ich mich mit meinen Freunden. Meine Eltern hatten es mir verboten, aber ich bin durchs Fenster weg. Ich hielt es alleine einfach nicht aus. Wir gingen dann zusammen zum Fuggus. Und der Typ, der Typ war wieder da! Frank und Timothy gingen auf ihn los, doch er schlug ihre Köpfe gegen eine Wand und... Ich will nicht daran denken!! Dann kamen die Security-Leute, und auch die konnten ihm nichts. Er steckte zwei Schüsse ein, doch sein Fleisch schien nachzuwachsen. Dann entdeckte er Linda und mich. Er sprang heran und biß Linda in den Hals. Ich ergriff die Flucht, aber ich weiß, daß er mich verfolgt hat. Was soll ich bloß tun? Das beste wird sein, ich hau ab. Dann sind meine Eltern nicht in Gefahr Außerdem findet er mich hier am ehesten.

Sonntag, 6. Februar 2000
Liebes Tagebuch. Ich weiß nicht, wo ich beginnen soll. Ich bin wieder zu Hause, und der Kerl ist tot. Gerade, als ich das Haus verließ, sah ich ihn auftauchen. Ich rannte weg und in meiner Panik direkt auf die Autostraße Ich hörte einen Wagen bremsen und bekam noch einen leichten Stoß ab. Der warf ich zu Boden. Der Kerl stürzte heran. Dann ratterten Maschienenpistolen, und zwar so lange, bis er am Boden lag. Merkwürdiger Weise blutete er nicht. Ein Mann stieg aus dem Auto und untersuchte mich. Er hob mich hoch und legte mich auf die Rückbank. Ein anderer schnappte sich den Körper des Mannes und band ihn hinten an den Wagen an. Ich wollte wissen, ob wir nicht die Polizei holen müsten und ob der Mann wirklich tot sei und wo wir hinführen. Der Mann, der mich ins Auto gebracht hatte, sagte, daß sei nicht nötig, der Mann sei noch nicht ganz tot, aber bald, und sie brächten mich erst einmal in Sicherheit, weil sie noch ein paar Fragen hätten. Unterwegs stellten sich die beiden Männer als Nick und Chips vor. Die Fahrerin knurrte etwas, was wie Tiny oder so ähnlich klang. Chips stank etwas nach Schnaps, aber Nick ist süß. Angekommen bei einer Villa brachte mich Nick zu einem oberlehrerhaften Typen, der hier wohl das Sagen hatte und sich als Dr. Dereck Rayne vorstellte. Er stellte mir alle möglichen Fragen und erinnerte mich da noch mehr an einen Lehrer. Er erlaubte mir, in der Villa zu übernachten. Als ich am nächsten Morgen das Haus verließ, sah ich Chips und Nick neben dem toten Typen stehen. Sie hatten ihn mit großen Nägeln an ein Brett genagelt und warteten offenbar auf den Sonnenaufgang. Ich schnappte ein paar Gesprächsfetzen auf. Anscheinend fand Nick es ungehörig, Marshmellows über Feuer zu rösten. In dem Moment ging die Sonne auf, und die Leiche begann zu schreien. Dann schlugen plötzlich Flammen aus ihr, und in nicht einmal einer Minute verbrannte sie zu Asche. Dann entdeckten sie mich und sagten, ich solle keinem davon erzählen. Na ja, außer dir, mein Tagebuch, wird mir das sowieso keiner glauben. Nick brachte mich dann nach Hause. Er redete mit meinen Eltern. Ich weiß nicht, was er ihnen erzählt hat, aber sie waren danach echt ok. Ob ich ihn wohl jemals wiedersehen werde?

Auch in diesem Fall wird von der enormen Kraft des Vampires berichtet. Es ist bislang nicht geklärt, warum er plötzlich Amok gelaufen ist. Nach allem, was wir wissen, ist das nicht unbedingt typisch für ihn.

Obschon der Vampir nach Mexiko, dem Ort seines ersten Auftauchens, benannt wurde, ist er inzwischen auf der ganzen Welt zu finden und stellt zusammen mit dem SUNNYDALIS die meisten Vampire.

Wie die SUNNYDALIS auch ist es für die Weiterverbreitung nötig, das Opfer ein Wenig vom eigenen Blut trinken zu lassen. Hier enden die Gemeinsamkeiten jedoch. Insbesondere hat der MEXICONIS keine ,,Maske``.

Er ist stärker als ein normaler Mensch, verfügt jedoch über keine magischen Kräfte. Durch Waffengewalt kann er nicht vernichtet, höchstens ruhiggestellt werden. In dieser Hinsicht ist er wie ein Hochvampir mit einer Regeneration von 1W4 zu behandeln. Bei Verlust aller Wundboxen fällt er in ein 24 stündiges Koma, aus dem er mit einer Wundbox erwacht.

Das größte Problem dieser Vampirart besteht in ihrer Abhängigkeit von menschlichem, frischen Blut; erhalten sie nicht alle 18 Stunden mindestens ein Zehntel ihres Staminas in frischen Liter, verlieren sie 1W10+4 Wundboxen. Jeder getrunkene Liter regeneriert 1W6 Wundboxen (das gilt für jede Art von Schaden).

Für gewöhnlich bestimmt diese Blutsucht das handeln der Vampire. Sie verfügen ansonsten über menschliche Intelligenz, viele von ihnen haben sogar sehr klare Erinnerungen an ihr Leben zuvor. Offenbar ist es aber selbst ausgesprochen willensstarken Personen nicht möglich, dem Blutdurst zu wiederstehen.

Fatal wird es, wenn sich mehrere MEXICONIS unter dem Kommando eines SUNNYDALIS SUPERCESCENS oder gar eines Hochvampires sammeln. Diese Gemeinschaften suchen sich meistens eine feste Bleibe (ein sogenanntes Nest) und beginnen, ihre Umwelt zu terrorisieren [1]. Solche Landplagen können ganze Landstriche ausrotten, und S.A.V.E. ist sich nicht sicher, wie viele angeblichen ,,Seuchengebiete`` nicht in Wirklichkeit Opfer eines solchen Nestes geworden sind.

Der MEXICONIS hat keine Probleme mit Knoblauch, Kreuzen oder Wasser. Er wirft sogar ein Spiegelbild. Bislang sind nur zwei Möglichkeiten bekannt, einen MEXICONIS zu vernichten: Sonnenlicht und selbst geringe Mengen von Dämonenblut wirken innerhalb von maximal zehn Sekunden absolut tödlich.

Werte:

Gewandtheit:
3W20+1W4+16 (50) (menschl. Durchschn.)
Geschicklichkeit:
3W20+1W4+16 (50) (menschl. Durchschn.)
Wahrnehmung:
3W20+1W4+66 (100) (menschl. Durchschn. mit Bonus 50)
Persönlichkeit:
3W20+1W4+6 (40) (menschl. Durchschn. mit Malus 10)
Stamina:
4W10+98 (120)
Stärke:
3W20+1W4+116 (150) (menschl. Durchschn. mit Bonus 100)
Willenskraft:
3W20+1W4+6 (40) (menschl. Durchschn. mit Malus 10)
Wundboxen:
(67)
Initiative:
(5)
Bewegungsrate:
GEW + 50 (100)
Angriffe pro Runde:
2
Natürliche Waffen:
Die SR aller waffenloser Angriffe eines Vampires sind doppelt so hoch wie bei einem entsprechendem Menschen. Kann der Vampir einen Kuß ansetzen (meist nach einer vorhergegangenen Ringen-Attacke) richtet er pro Runde, die er saugt, Schaden mit SR 9 an. Für jedes Siebtel an gesaugten Wundboxen gewinnt der Vampir 1W6 Wundboxen. Bei alle Proben des Gebissenen, um sich zu befreien, werden seine Werte halbiert.
Sonstige Waffen:
Je nach Vergangenheit, die Fertigkeitsstufen bleiben; die entsprechenden Werte verbessern sich entsprechend der veränderten Grundwerte.

2005-11-04