Stereotypen

Das Staatswesen:

,,Die Art, wie ihr euch regieren lasst, ist uns zu unpraktisch. Es ist nicht gut, daß eine einzelne Person über mehrere Belange entscheidet. Wie soll er wissen, wie er zu handlen hat, wenn er nicht weiß, wie die Geister zu seinem Unterfangen stehen?

Wir haben mehrere Herrscher. Zu jeder Frage lassen wir den am besten Geeigneten entscheiden. Wenn es um Schlachten geht, entscheidet bei uns der Häuptling. Geht es um die Geister, spricht der Schamane. Geht es um die Götter, spricht ein Priester. Geht es um Recht und Gesetz, sprechen wir alle. Bei euch spricht ein Patrizier, der Regent oder ein Priester der Hunde des Chaos. Ist denn der Patrizier ein Schamane? Er handelt nicht so. Weiß der Patrizier, was die Götter wollen? Und kann der Priester entscheiden, welches Gesetz am besten für alle ist? Anscheinend kann er das nicht.

Bei uns interessiert sich jeder für die Geschicke des Stammes. Wir reden über die Probleme und lösen sie. Jedes mal aufs neue, weil ein Problem selten die gleiche Lösung hat. Es ist immer eine Kleinigkeit anders.``

Der Regent:

,,Haltet ihr es für klug, einer einzelnen Person soviel Macht zu überlassen? Er trägt die Bürde, über so viele Menschen zu herrschen. Dabei kann er doch unmöglich jeden einzelnen in Malkara kennen. Mich kennt er jedenfalls nicht. Kennt er dich? Weiß er, daß du vor einer Woche einem neuen Bürger das Leben geschenkt hast? Ich wette mit dir, daß noch nicht einmal dein Patrizier das weiß!``

Die Bevölkerung:
Zu jemanden in Ezec: ,,In meinen Augen seid ihr ein armes Volk. Ihr habt die wichtigen Dinge des Lebens vergessens.

Vieles ist angenehm, das gebe ich zu. Du brauchst nicht auf die Jagd gehen, um Fleisch zu haben. Statt dessen gehst du zum Botscheck und kaufst es dir. Du kannst Felder bestellen. Und du hast noch nie ima10.1 und 10.2 gesehen. Du musstest dich nie dieser eisigen Kälte des Ostens aussetzen. Hier ist das Wetter besser, vor allem ist es wärmer. Das sind die Dinge, für die ich euch beneide.

Aber eure Lebensart ist nicht gut. Sie dich an und stell' dir vor, wie leicht es mir fallen würde, dich jetzt zu töten. Du kannst dich nicht wehren, das sehe ich in deinen Augen. Sicher, du kannst eine Wache rufen, oder einen Gladiator. Aber du bist tot, bevor er hier ist.``

Über Karo'on:

,,Euer höchster Gott ist seltsam. Er ist der Herr des Goldes und des Handels. Für euch ist er der wichtigste Gott. Aber ist er denn nicht nur ein Diener?

Gold kannst du nicht essen. Also dient Karo'on den drei Schwestern, Fonthakerr und Gundum. Und womit willst du handeln, wenn es keine Güter gibt? Also dient er Mugano und Triranka. Wie soll er dann also so wichtig sein. Das hin und her dieser Münzen ist doch nur ein Mittel zum Zweck.

Ihr bittet ihn, daß er euch mehr Macht geben solle. Bist du denn nicht mit dem, was du hast, zufrieden? Hast du deinen Platz in der Welt nicht gefunden? Offenbar nicht. Auch du wirst nie ein Herrscher sein, sondern Sklave deines Gottes und deiner Bedürfnisse!

Mir scheint, als ob Karo'on nur das Hirngespinst eines Tarlqui-Anhängers ist, und kein Gott.``

Über Kugara:

,,Auch wir kennen den Herrscher über das Totenreich. Er fährt am Ende der Leben die Ernte ein und sammelt ein Heer für den Großen Krieg. Er ist einer der Götter, die den Grossen Plan kennen. Wir respektieren ihn dafür.

Aber ihr misbraucht seine Weisheit. Das Leben ergibt nur dann seinen Sinn, wenn es endet. Was vergangen ist, soll auch vergangen bleiben. Also laßt die Toten in seinem Reich. Auch solltet ihr es nicht betreten, denn dort gibt es nichts für uns Lebenden. Am Ende wirst du deinen Platz in seinen Hallen einnehmen. Also geniesse es und nimm hier deinen Platz ein, unter den Lebenden.

Warum aber sammelt er die Kreaturen der Hölle um sich. Dies ist nicht sein Reich, sondern das Reich der Nugata. Euer glaube hat hier die Ordnung zerstört. Ihr habt ein Tor zwischen der Welt des Chaos und der Ordnung aufgerissen.``

Über Idri:

,,Idri ist die Herrin der Nacht, die dir den kleinen Tod bringt. Sie ist eine gnädige Göttin, denn sie entführt dich in ihr Reich, das das Land der Träume ist. Wir besuchen ihre Tempel, aber wir nennen sie bei einem anderen Namen: Sarkat'ti.

Ihr Mantel wärmt dich, wenn die Schrecken der Nacht über die Welt kommen, und ihr Gesicht gibt dir in den dunklen Stunden Licht. Sie beschützt jene, die in der Dunkelheit wandeln.``

Über Nugata:

,,Diese Göttin ist gefährlich. Ihr könnt ihre Macht nicht begreifen, weil eure Priester diese Macht nicht nutzen können. Wehe, wenn sie sich mit ihrem Bruder vereint, so wie es bei uns geschehen ist.`` Nach diesen Worten ist aus dem Redner kein Wort mehr über dieses Thema zu entlocken.

Über Taram:

,,Jeder Pantheon hat seine Dämonen und Teufel. So auch euer. Alles hat zwei Seiten: Wo es Freuden gibt, dort gibt es auch Leid. Taram bringt euch das Leiden. Aber man sollte nicht an ihm verzweifeln. Er kommt, aber er geht auch wieder, und dann wirst du verstehen, was Freude bedeutet.

Er sammelt die um sich, denen das Leid anderer Freude bereitet. Das ist besser, als wenn Nugata sie bei sich aufnimmt. Denn dann könnte Nugata begreifen, wozu sie fähig ist.``

Nur auf Nachfrage wird ein Sumi zugeben, daß Taram nicht Nugatas Bruder ist, und dann enigmatisch schweigen.

2004-10-10