Die Oberschicht

In den Städten wird die Oberschicht von den Patriziern und einigen reichen Kaufleuten gebildet. Diese haben es meistens nicht nötig, zu arbeiten - jedenfalls nicht so, wie es der Rest der Bevölkerung tut. Obschon es natürlich Arbeit genug gibt: Clienten wollen überwacht und versorgt sein, und dann gibt es da noch jede Menge Politik, die betrieben sein will. Im Grunde läßt sich die städtische Oberschicht grob in zwei Lager spalten:

Das eine tut genau die Dinge, welche gerade besprochen wurden. Einige Extremfälle haben weniger Freizeit als die meisten Clienten - das sind die Leute, die einen Clan am Laufen halten. Doch die wesendlich größere Zahl besteht aus Müsiggängern. Sei es, daß sie genug Geld verdient haben (oder als Patrizier verdienen), um sich diesen ihrer Meinung nach verdienten Lohn schmecken zu lassen, sei es, daß sie irgendwie in eine reiche Patrizier-Familie gekommen sind. Viele von den Letztgenannten feiern wüßte Orgien und schikanieren ihre Umwelt. Aus dieser Gruppe rekrutieren sich ab und an auch Taram-Priester und ähnliche Verschwörer [18].

Patritzier (egal, welcher Art) sind häufiger bei Gelegenheiten anzutreffen, die dem einfachen Volk verschlossen bleibt. Als Beispiele mögen Empfänge bei Botschaftern, kleinere (und größere) Bälle und (politisch relevante) Festlichkeiten anderer Patrizier dienen.

Das Essen dieser Leute ist natürlich ungleich besser als jenes der Mittelschicht. Jeden Tag frisches Fleisch, erlesene Weine und ab und an exotische Gerichte kann sich jedes Mitglied der Oberschicht leisten. Und aufgrund seines Reichtumes stehen ihm als Belustigung auch sehr exotische Dinge zu Verfügung - manche haben sonst nur im Taram-Kult ihre Existenzberechtigung...

Geringfügig anders schaut es auf dem Land aus: Gebildet wird die Oberschicht von den Lehns- und Gutsherren, und die würden sich sicher genau so verhalten wie die Städter - wenn sie es denn könnten. So werden hier ab und an große Empfänge gegeben. Da hierzu für die geladenen Gäste längere Reisen nötig sind, gehen diese über mehrere Tage.

Die meisten Lehns- und Gutsherren haben mit der Verwaltung ihres Gebietes alle Hände voll zu tun, doch auch hier gibt es die Müßiggänger, welche die Umgebung unsicher machen. Sie sind es, welche das Bild vom vergnügungssüchtigen Lehnsherren geprägt und bei vielen Dorfbewohnern verhaßt gemacht haben.

Viele Angehörige der ländlichen Oberschicht unternehmen einmal8.5 im Monat eine Reise in die nächste Stadt. Manch einer von ihnen, der sonst als verläßlicher Lehnsherren gilt, schlägt dort regelmäßig über die Stränge, doch im allgemeinen beschränkt sich der Sinn dieser Reisen darauf, an irgend einem politisch relevanten Fest eines Patriziers teil zu haben.

2004-10-10