Die Priester des Taram

Zunächst kommen wir hier zu einer guten Nachricht: Diese Priester gibt es laut Erlaß des Karo'on Tempels nicht. Und nun die schlechte: Den Priestern ist das offenbar nicht bewußt...

Im Zusammenhang mit diesen Leuten kann kaum von einem Kult gesprochen werden: Wann immer ein inteligentes Wesen verzweifelt oder enttäuscht genug ist, kann es zu diesem Gott konvertieren. So der Wille tatsächlich da ist, wird sich der Gott in irgend einem Traum melden. Von da an ist es nur eine Frage der Zeit, bis der Anwärter initiirt ist. Es reicht häufig aus, die verlangten Kenntnisse zu haben, um in den dunklen Kreis aufgenommen zu werden. Bei diesen Kenntnissen handelt es sich zu erst einmal um das Handwerk, einen Menschen zu quälen. Nicht einfach, ihn zu foltern, sondern heraus zu finden, was ihm die größten Qualen bereitet. Weiter ist eine gute Pflanzenkunde erforderlich, sowie die Fähigkeit, mit einer Peitsche nicht nur zuschlagen, sondern sogar angreifen zu können. Als letztes sind Grundkenntnisse in der Alchimi verlangt.

Ein Taram Priester will in erster Linie Macht, Macht über andere Wesen. Es liegt ihm in erster Linie an einem maximalen Lustgewinn, wobei dieser für ihn offenbar dann - und nur dann - erfolgt, wenn ein anderer dabei leidet. Vergewaltigungen, Folter und Erniedrigung, das sind die Grundsätze des Kultes, gepaart mit orgiastischen Ausschweifungen.

Auch die Wunder Tarams zeugen von der Natur des Kultes: Das Zuziehen des Himmels gehört ebenso wie ein Donnernder Schlag, um einen Gegner zu vernichten und das Erschaffen von Gespenstern zum Grundresort. Weiter kommt noch eine Art Schutzschild dazu, ebenso die Fähigkeit, andere mit Wahnsinn zu schlagen. Gerüchten zur Folge soll es den Priestern sogar möglich sein, Gegenstände aus dem Nichts zu rufen, aber vermutlich sind dies nur Substanz-Illusionen.

Andere Gerüchte besagen, die Priester seien in der Lage, eine bestimmte Körperzone eines Gegners mit starken Schmerzen zu schlagen. In das Reich der Fantasien verweisen wollen wir die immer wieder erwähnte Möglichkeit der Kontrolle von humanoiden Lebewesen - zu schrecklich wäre es, wenn es stimmte!

So erstaunlich es sein mag, hat eine Stadt erst einmal einen Taram Priester in ihren Reihen, dann ist es nur eine kurze Frage der Zeit, bis er beginnt, weitere Personen anzuziehen. Dadurch kann ein solcher Kult kurzfristig sogar zu sehr viel Einfluß kommen.

Diese so entstehenden Kulte unterscheiden sich untereinander sehr. Mag es in einem reichen, die Fäkalien seines Oberpriesters zu verzehren, so kann das Opfern eines Familienangehörigen in einem anderen zum guten Ton gehören. Gemein haben sie nur die Farben ihrer Roben: Diese sind in Purpur und Schwarz gehalten, mit (variierenden) goldenen Verzierungen. Häufig kommt noch ein breites, um die Schulter gelegtes und in menschlichem Blut gefärbtes Tuchband hinzu. Im normalen Leben tragen die Priester diese Gewandung nicht; ein Taram Priester und sein Kult sind stets etwas konspiratives!

Schöne Besipiele, aus denen sich Kulte ableiten lassen, sind BARKERS Zenobiten [3] oder jene dunkle Grupierung, die von PRICE in einer alten Episcopal-Kirche [14] angesiedelt wurde. Allerdings gibt es auch eher lächerlich anmutende Bünde (wie etwa die Fräggel der Studentenverbindung $\alpha\zeta\kappa$ [9]).

2004-10-10