Der Kult des Karo'on

Der Kult des Karo'on ist der größte und seines Erachtens auch wichtigste in Malkara. Durch Spekulationen, verpflichtete Patrizier und natürlich die Tatsache, daß Karo'on der Gott des Goldes und des Handels ist, besitzen (oder kontrollieren) seine Priester enorme Mengen an Gebiet.6.1 Zwar wurde dies in letzter Zeit etwas zurückgeschraubt, doch nichts desto Trotz hällt der Kult immer noch das größte Machtpotential in Malkara. Allerdings ist ihre oberste Bastie nicht mehr Center Caputis, sondern Venorma.

Das Wirken der Priesterschaft dreht sich - wie bei ihrem Gott nicht anders zu erwarten - um Geld, Gold und Macht. Die großen, meist mit vergoldeten Kuppeln ausgestatteten Tempel (oftmals als Sonnenhallen bezeichnet) sind stets mit vielen Gläubigen gefüllt, welche um Mehrung ihres Reichtums oder die Verbesserung ihrer politischen Position beten. Weiter sind es diese Priester, die - falls kein Priester der Hunde des Chaos zur Verfügung steht - den Gerichtsdienst versehen. Bei Vermögensfragen werden sie diesen häufig sogar vorgezogen.

Trotzdem handelt es sich bei den Priestern (meistens) nicht um geldgierige Knauser - auch die großen Sonnenfeste einiger Städte werden von ihnen geleitet. Und es kommt sicherlich nicht von Ungefähr, daß der Kult gute Beziehungen zu den örtlichen Tarquil Priestern haben.

Die Wunder, die Karo'on seinen Priestern zu Verfügung stellt, sind diesem Wesen entsprechend; tatsächlich sind die Priester dafür bekannt, daß sie wärend ihrer Gottesdienste (seltener auch unter anderen Umständen) Dinge in pures Gold verwandeln.6.2 Opfer von Überfällen sind diese Priester jedoch äußerst selten, denn der Gott läßt auf Wunsch seinen Zorn in Form eines eines Sonnenspeeres auf etwaige Frevler niedergehen. Und auch bei schlechtem Wetter sind seine Priester nicht verloren, denn sie sind in der Lage, den Himmel aufklaren zu lassen; für gewöhnlich eine Sache, die nur für Gottesidenste gebraucht wird...

Gerüchten zur Folge sollen sogar schon Karo'on Priester dabei beobachtet worden sein, wie sie Tote zum Leben erweckt haben.

Gegliedert ist der Kult nach überaus strengen Richtlinien: Diese Masse der Gläubigen wird von den geweihten Priestern oder - seltener - von Initiierten Karo'ons betreut. Hierbei nehmen die Priester die Rolle der Prediger ein, wohingegen Initiierte solche Ämter wie das des Küsters übernehmen. Einige Initiierte hingegen bevorzugen es, als Wanderprediger durch die Gegend zu ziehen oder auch nur ab und an einen Dienst für ihren Tempel zu verrichten. Jeder, der den Anforderungen des Tempels gerecht wird oder aus einer initiierten Familie kommt (oder über das nötige Kleingeld verfügt...) kann Initiiert werden. Der Kult legt besonderen Wert auf rhetorisches Können, eine gute Menschenkunde, Lesen und Schreiben und - natürlich - gutes Geschick beim Feilschen.

Nächst höher in der Hierarchie stehen die Priester des ersten Ranges. Wer es schaft, durch Karo'on-gefälliges Leben und/oder -Taten in diesen Stand aufzusteigen, ist ermächtigt, das Amt des Richters auszuführen. Er darf des Weiteren Tempelzölle einkassieren und ist bevollmächtigt, im Zweifelsfalle Absprachen und Verhandlungen für den Tempel zu führen. Innerhalb dieser Hierarchiestufe gibt es eine weitere Unterteilung in sechs Ränge, welche durch Ansehen, Macht und Taten (und auch oft Sympathie in der Verwaltung oder mächtige Führsprecher) bestimmt wird. Jeder Priester darf einem Priester niederen Ranges Befehle erteilen. Er darf jedoch von selbigen kritisiert und sogar bei einem (mindestens gleichrangigem) Priester angezeigt werden.

Nächst höher in der Hierarchie sind die Hohepriester. Sie sind berechtigt, sogar über einem normalem Priester der Hunde des Chaos ein Gericht zu führen. Weiter dürfen sie einen Tempel leiten. Natürlich ist jeder Hohepriester ermächtigt, niederen Priestern Befehle zu geben. Kritisiert werden darf er hingegen nur von Gleichrangigen oder Höhergestellten.

Es folgen die Erzpriester. Hierbei handelt es sich um verdiente Hohepriester. Sie haben rein prinzipiell keine weiteren Befugnisse (außer natürlich der Tatsache, daß sie sich nur vor gleichrangigen oder höhergestellten Priestern verantworten müssen), doch zumeist reicht ihr hohes Ansehen schon aus, um ihnen Tür und Tor zu den mächtigsten der Politiker Malkaras zu öffnen. Derzeit gibt es 30 Erzpriester in ganz Malkara.

Über den Erzpriestern stehen die Gottesboten. Hierbei handelt es sich um die fünf mächtigsten Priester des Reiches, wobei sie sich jede Woche damit abwechseln, wer den Vorsitz führt. Die Gottesboten werden alle fünf Jahre durch die Priesterschaft bestimmt. (Wie dieses im Einzelnen abläuft ist ein Ordensgeheimnis.)

Gekleidet sind die Priester in ausgesprochen aufwendig gefertigte, feine Roben, in deren Brust ein elfenbeinernes Sonnensymbol eingearbeitet sind. Je nach Rang haben die Roben unterschiedliche Stoff-Farben: Die gemeinen Initiirten tragen (falls sie überhaupt eine Robe besitzen) hellbraune Roben, die Priester hingegen ockergelbe. Ihr Rang wird durch eine Anzahl von Zierknöpfen, welche auf dem linken Ärmel befestigt werden, angezeigt. Ein Priester kann von keinem bis zu fünf Zierknöpfe haben. Rote Roben sind den Hohepriestern vorbehalten, gelbe den Erzpriestern. Orange Roben sind den Gottesboten vorbehalten.

Wie bereits erwähnt unterhällt der Kult gute Beziehungen zu den Priestern Tarquils und den Priestern der Hunde des Chaos. Traditionell gut ist die Beziehung zu der Priesterschaft des Hiram.

Zu den Priestern des Kugara hingegen ist das Verhältnis überaus gespannt. Das mag daran liegen, daß jener Kult gute Aussichten hat, den Karo'on Kult an erster Stelle abzulösen.6.3

Ebenfalls als gespannt läßt sich das Verhältnis zu den Anhängern Nugatas beschreiben. Diese Wahnsinnigen wiedersprechen einfach dem Gefühl von Ordnung, welchem sich die Priesterschaft verpflichtet fühlt; außerdem scheinen sie die Priester nicht sonderlich ernst zu nehmen...

Noch um einiges kritischer ist das Verhältnis zu den Anhängern Midaras. In den Augen des Karo'on Kultes handelt es sich bei ihnen um einen Haufen nerviger, umstürzlerischer Querulanten.

Politisch ist der Einfluß des Tempes vor allem durch die enge zusammenarbeit mit diversen Clans gesichert. Besonders der bereits erwähnte Martial-Clan (welcher ja bis vor kurzem an zweiter Stelle in ganz Malkara stand), aber auch der jetzige zweite, der Messalla-Clan, wird von ihnen unterstützt. In Feindschaft befindet sich der Kult lediglich mit dem recht neuen, beständig wachsenden Botscheck-Schnabel-Clan.

2004-10-10