Verbund Rollenspiel Mitglieder Berichte Gästebuch Sonstiges Login

Kon:Lindencon `09
Datum:26. bis 28. Juni 2009
Ort:Leipzig
Internetseite:Lindencon
Autor:Gröschl

Lindencon '09

Als WDZS-Mitglied im Aussendienst bin ich natürlich förmlich dazu verpflichtet auch andere Cons anstatt der Üblichen auszuprobieren und so hab ich mir Steffi, eine Freundin aus Dresden, als Navigationsoffizier geschnappt und wir sind zum Lindencon nach Leipzig.

Besetzung: Gröschl - Fahrer
Steffi - Navigationsoffizier

Der Lindencon ist sozusagen ein Outdoor-Con. Die meisten Runden finden nicht in einem Gebäude, sondern untern Zelten statt, was bei der Jahreszeit sehr angenehm ist. Die Zelte waren keine 2 Meter entfernt von einem kleinen Teich aufgebaut. Das führte zwar dazu das Abends eine Menge Mücken vorbei zu den erhellten Zelten kamen, aber selbst das Problem hat die Orga gelöst, indem jeden Abend ein freundlicher Mensch vorbeikam und gefragt hat ob jemand Mückenspray möchte.
Geschlafen wurde entweder im Haus (bei Voranmeldung), in gestellten Zelten oder eigenen Iglu-Zelten. Obwohl wir vorbestellt hatten, entschieden wir uns für ein Igluzelt, welches wir kurz nach Ankunft aufbauen konnten etwas abseits. In den kommenden Nächten konnte man zwar die noch spielenden Gruppen hören, aber alles in allem sehr erträglich.

Also ein Zeltaufbau später begaben wir uns Richtung Einführungsveranstaltung, wo wir auf Allgemeines hingewiesen wurden wie Hunde und Kinder wie auch auf das allgemeine Rauchverbot auf dem Gelände, dennoch hatte man den Rauchern etwas abseits ein Raucherpavillion eingerichtet. Alles in allem eine gute Lösung. Auch wenn es schon etwas komisch war, dass wenn man schonmal draussen war, man nicht rauchen durfte, aber verständlich. Anschließend ging es zum Rundenaushang.
Auf dem Lindencon hatte man auf der größten freien Fläche die man zur Verfügung hatte die Runden ausgehängt. Damit es nicht so ein Gedränge wurde, hatte man die drei seperate Bretter. Eines für Science-Fiction, eines für Fantasy und eines für Horror und Rest. Da ich nur geleitet habe, kann ich eigentlich nicht viel dazu sagen. Aber wie üblich waren viele Runden sehr schnell voll und ich erwähn es ungern, aber: Könnten wir Rollenspieler uns bitte wie gesittete Menschen benehmen und aufhören solche Tiere bei der Rundeneinschreibung zu werden?
Alles in allem besser als auf dem H!Spielt, allerdings haben die auch mal eben das 5 Fache an Leuten.

Freitag 18.30: Chill - Wishvillage in Gefahr!

Zunächst hatten sich nur drei Leute für das Abenteuer gefunden. Ich wartete eine Weile und vergab schonmal drei der Charaktere, welche chillüblich mit einem gemischten Gefühlen und dem obligatorischen WTF-Gesichtsausdruck aufgenommen wurden. Ich hatte dann keine Lust mehr zu warten und bin zum Empfang gegangen und hab nach zwei Spielern gefragt unter den Neuankömmlingen. Prompt fanden sich zwei.
Da ich das Abenteuer noch mindestens einmal leiten werde, werde ich nicht näher ins Detail gehen, aber die Helden konnten erfolgreich Wishvillage retten, auch wenn sich zwei Spieler nicht in ihre Charaktere einfinden konnten, was ansich sehr schade war. Allerdings haben die restlichen drei es dafür umso besser gemacht. Ich danke eben jenen vielmals für die Unterhaltsamen 5 Stunden.

Steffi und ich hatten uns entschlossen nach keine Nachtrunde mehr zu spielen. Für mich hatte das Primär den Grund, dass ich morgen noch eine Nachtrunde leiten musste, entsprechend wollte ich fit sein, denn dieses Abenteuer verdient einfach einen wachen Meister, aber dazu später.
Die Nacht war nicht so lang wie erhofft und auch nicht so erholsam. Steffi konnte nicht schlafen und weckte meine Schnarchendekeit desöfteren. Und nach einigen Unterhaltungen, ein paar Runden Wizzard und dem Frühstück ging es in die nächste Runde.

Samstag: 11.00: Das Schwarze Auge 4.1 - Nur ein Pflänzchen

Das letzte Mal das ich dieses Abenteuer auf einem Con spielen wollte (immerhin schon das 3. Mal), es kamen schnell 5 Spieler zusammen und Sven vom Con-Tor Team schloß sich uns noch an. Zu Sechst ging es dann, nachdem die Helden vom verwirrten Auftraggeber Rastalan dem Großen ihren Auftrag bekommen haben, in Richtung Wald nördlich von Andergast. Wie üblich übersprang ich die Seite mit den Nachforschungen über die Pflanze, den Söldnern oder etwaigen Flüchen, die auf dem Wald liegen sollen.
Die Gruppe wurde dieses mal gebildet aus einem Alchimist des roten Salamanders (aka Tobias), einem Privatdetektiven (aka Roach), einer Falschspielerin (aka Paulina) mit ihrem 2,35 Schritt großen trollzacker Beschützer (aka Phillip), einer halbeflischen Schützin (aka Patrice) und dem leicht frauenfeindlichen Tulamidenhändler (aka Sven) und war damit angenehm Magiefrei. Abermals starb die Gruppe beinahe bei den AT11PA9-Orks mit dem Schamanen und den Bogenschützen, allerdings konnte Tobias durch Einsatz eines Stinktöpfchens der Gruppe wenigstens die Kampfhunde vom Leibe halten. Das Abenteuer nahm wie geplant seinen Lauf und abermals war ich sehr gespannt, ob die Helden nun eher die Orkschamanin töten würden oder sich doch eher für den Bären mit samt ihren süßen putzigen Jungen entscheiden würden. Sagen wir... Es war diesmal anders. Sie haben gleich alle umgebracht.
Leider musste ich ab hier in Zeitraffer alles abspielen, sodass der Charm des Abenteuers sich meiner Meinung nicht so ganz entfalten konnte, dennoch bedanke ich mich hier bei allen Spielern. Zumindestens drei sah ich ja wenig später wieder...

Samstag 18.30: Das Schwarze Auge 4.1 - Nur ein Hündchen

Als ich auf den Anmeldezettel starrte, wusste ich nicht genau was ich sagen sollte. Zunächst einmal haben sich Leute auch in dem gestrichelten Bereich eingetragen und als ich zum Zelt kam saßen da 8 Mann. Anstatt Leute wegzuschicken oder das Auszuwürfeln, entschied ich mich das Abenteuer mit allen zu spielen. Die Gruppe setze sich wie folgt zusammen: Tobias, Pauline und Phillip aus dem Vorabenteuer mit den gleichen Charakteren, dazu einen Thorwalschen Seefahrer (aka Benjamin), einem Magier (aka Guidion), einem Wirt (Name entfallen), einem Lowanger Schwarzmagier (Name auch entfallen) und einem thorwalschen Trickbetrüger (aka Michael). Ansich musste ich das Abenteuer von vorne bis hinten beschneiden, sodass aus dem ansonsten etwas verwinkelten Abenteuer eine lineare Hatz nach der Bestie von Triveth wurde mit passendem Ende. Die Spieler zeigten alle Verständnis das vieles in einer solchen großen Gruppe nicht möglich war, dennoch kam es zu guten Charakterspiel wie ich fand, vorallem der Lowanger Schwarzmagier und der thorwalsche Trickbetrüger als auch der Alchmist wie auch der andere Magier haben ihre Sache wirklich gut gemacht. Am Ende musste ich wieder ein wenig drücken, aufgrund der startenden Feuershow, aber ansonsten war es auch ein gelungenes Abenteuer, ich denke für Cons muss ich es wohl noch etwas kürzen oder mehr Zeit anberaumen (z.B. Freitags in die Nachtrunde mit rein gehen), aber ansonsten hat es funktioniert.

Es folgte eine kleine Feuershow, die wirklich nett war und danach ging es auch schon wieder in die Nachtrunde auf die ich mich wirklich gefreut hatte, dennoch merkte ich das ich wohl etwas müde war und anfänglich unsicher ob ich das durchstehen würde...

Samstag 24.00: Cthulhu - Bunkervolk

Das Abenteuer hat ansich schon drei Systeme hinter sich. Es war zunächst als Degenesis Einführungsabenteuer gedacht, aber durch die vielen guten Ideen, die einflossen, hatte ich gewechselt auf Chill. Ich hatte schon länger vor es passenderweise auf Cthulhu zu Münzen, weil es schlichtweg besser passt, und auf diesem Con hatte es nicht nur nach einer Proberunde mit Ortwin und Irmingard sein Debut im Allgemeinen, sondern auch im Cthulhu System.
Nach kurzer Charakterverteilung und Erstellung, konnte ich die Spieler erfolgreich in den Bunker führen und man merkte allen Spielern an, dass diese besondere Stimmung des Abenteuers, sich sehr gut entfaltete. Allerdings kam ich nur langsam voran, wollte ja die Stimmung nicht zerstören, sodass ich erst sehr spät zum eigentlich Hauptplot kam und als dieser grad begann, musste ein Spieler resignierend aufgeben, er war zu müde. Ich fragte, ob die Zuschauerin übernehmen möchte, sie meinte aber sie hätte zuviel Angst (Schönstes Kompliment für ein Cthulhu-Abenteuer, oder?) und nach kurzer Raucherpause, war zwar Ersatz gefunden, aber wir entschlossen uns doch aufzuhören, aufgrund der anstehenden Autofahrt morgen. Ich danke den Spielern, die dennoch teilgenommen hatten.

Auf ins Bett! Es war für mich eine furchtbar angenehme und erholsame Nacht, auch wenn ich hier und da mal von Steffi geweckt wurde. Und nach dem Frühstück und Zeltabbau ging es in die letzte Runde.

Sonntag 11.00: Power, Plüsch und Plunder - Das Buch mit Charakter

Und wiedermal war die PLO hinter Crazy Pink her, der das Buch mit Charakter unbedingt in seine Finger kriegen wollte. Ich hatte besagtes Buch natürlich mit und einige Spieler blätterten darin mit folgenden Kommentaren wie Wow, scheiße, das würde ich nichtmal mit meinem Perry Rhodan Buch von der Tombola tauschen... Jeder der 8 Spieler hatte sogar ein Plüschtier dabei, auch wenn die meisten dafür ihr Auto kastrieren mussten. Wie dem auch sei, ich hab mir leider keine Namen gemerkt oder aufgeschrieben, aber wir hatten eine Ente, die alle als Untertanen und Sklaven titulierte und frei nach Paranoia-Tradition Ministerposten vergab. Dann waren da noch ein Panther, der sich für einen Bären hielt, ein Waschbär mit Hang zum Sprengstoff, einen klitzekleinen Hamster, eine klitzekleine Spinne, einen Deathmetal-Panda, Sven der Hockey-Igel und eine depressive rote Karotte. Das Abenteuer war natürlich System-gemäß völlig belanglos und banal, aber wir haben wirklich gut gelacht und eine schöne Zeit gehabt.

Leider gab es keine Abschlussveranstaltung, sondern nebenher baute die Orga schonmal etwas ab, um nicht irgendwann gegen 4-5 Uhr des nächsten Tages fertig zu werden und es löste sich so peus a peus auf.

Ein Wort zum Preis

Da ich ja dieses Jahr ziemlich verärgert über den H!Spielt war in Sachen Preise, möchte ich ab jetzt hierzu immer ein Wort verlieren. Der Eintritt zum Lindencon betrug 5 Euro für Spieler, Spielleiter kamen umsonst rein. Dazu gab es noch für 5 Euro mehr das Con-Paket, welches zwei Frühstücke und einen immervollen Becher (Tee, Kaffee, Milch und zum Teil auch Saft, sonst 4 Euro) umfasste. Was ein tolles Angebot war. Das Catering war im Allgemeinen sehr billig, 50 Cent für ein großes (!) Stück Kuchen, 1 Euro für eine Wurst oder Suppe und etwas mehr für ein Steak.
Ich muss allerdings ehrlich sagen, dass das Frühstück (für 2,50 Euro, sofern nicht im Conpaket) es überhaupt nicht wert war, es gab nicht einmal Brot. Liebe Lindencon-Orga für 2,50 Euro erwarte ich mehr als Brötchen mit etwas Aufschnitt und ein paar Gurken und Tomaten. Sonntags gab es dann die Brötchen vom Vortag, ergo auch nicht so dolle.

Fazit

Insgesamt muss ich sagen, es war wirklich ein wunderschöner Con. Vorallem die Location ist wirklich dufte, anfangs war ich ein wenig skeptisch, aber das Wetter spielte weitgehend mit und gegen die Mücken hat die Orga ja Mückenspray angeboten, was ich wirklich vorbildlich finde. Auch Licht war kein Problem, wenn es Richtung Nacht ging. Es gab ein reichhaltiges Rahmenprogramm mit mehreren Lesungen, Tombola und Feuershow. Erwähnenswert sei natürlich noch das Vampire Live! Von dem man allerdings nichts mitbekommen hat und der wie ich finde hohe Frauenanteil (WoW ist doch zu was gut), in jeder Runde nahmen wenigstens 2 Frauen teil, in der P,P&P-Runde sogar 4. Freut mich, dass das Hobby mehr Anklang findet, sehr positive Entwicklung. Die Anwesenden Kinder und Hunde störten im übrigen überhaupt garnicht. Das Frühstück und vielleicht der Menge der Toiletten (Ich bin's halt nicht gewohnt am Männerklo anzustehen) wären Kritikpunkte und zu verbessern. Aber für mich steht fest: Ich komm nächstes Jahr wieder. Diesmal vielleicht mit etwas WDZS-Unterstützung.